DLR Forscher entwickeln 3D-Modell vom Mond

moon_dlrEine spannende Reise zum Mond ermöglicht seit kurzem auch ein neues 3D-Modell des Erdtrabanten. Es wurde von Raumfahrtexperten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und soll künftige Mondmissionen erleichtern. Einen der ersten virtuellen Flüge über den Mond hat das Forschungszentrum auf seiner Webseite in einem Video bereitgestellt. Basierend auf den Daten des Satelliten Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO), der seit 2009 um den Mond kreist, konnten mit einer Weitwinkelkamera zahlreiche Bilder der kraterübersäten Mondoberfläche aufgenommen werden. Rund 70.000 Bilder dienten den Wissenschaftlern als Vorlage für das digitale 3D-Modell. Mit Hilfe des Modells des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt können und 98 Prozent der Oberfläche des Mondes abgebildet werden. Dies entspricht einer Fläche von 37 Millionen Quadratkilometern. Mondforscher Ulrich Köhler bezeichnet das neue DLR-Modell als bisher beste topographische Karte des Mondes. Sie soll nun insbesondere für neue Mondmissionen Aufschluss über mögliche Landeplätze geben.

Im 3D-Modell haben Forscher mit einem Farbsystem wichtige Anhaltspunkte zur Mondoberfläche hinterlegt. Blau symbolisiert dabei niedrig gelegenes und ebenes Gelände, in dem beispielsweise bereits die Landeplätze der Apollo Missionen 11, 12 und 14 angesiedelt waren. Spätere US-amerikanische Mondmissionen (Apollo 15 und 17) erkundeten höher gelegene Mondareale, die im Modell grün markiert sind.

Die Aufnahmen des LRO Satelliten bildeten den Grundstein für das innovative Mond-Modell in 3D. Die rund 70.000 Bilder wurden dabei von dem DLR-Projektwissenschaftler Frank Scholten mit Computerprogrammen und detaillierten Berechnungen zu Aufnahmeort und Blickwinkel der Kamera analysiert. Die daraus entstandenen 100 Milliarden 3D-Punkte machen die Mondoberfläche so transparent wie nie zuvor.

Weiterführende Informationen: http://www.dlr.de/

Foto: DLR