Countdown für Atlantis: US Space Shuttle Programm endet

Am Abend des 8. Juli 2011 soll die Geschichte der Raumfahrt eine neue Wendung nehmen. Um 17:26 Uhr mitteleuropäischer Zeit soll das Space Shuttle Atlantis vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral zu einer letzten Weltraumreise zur ISS aufbrechen. Danach wird das Space Shuttle Programm der NASA eingestellt. Ob die Atlantis pünktlich ins Weltall aufbrechen kann, hängt vor allem von den aktuellen Wetterbedingungen ab. Nach der Meldung, dass sich ein Tropensturm aus der Karibik nähere, könnte der Start auch kurzfristig noch verschoben werden. Aktuell läuft der Countdown jedoch weiter und die Vorbereitungen der vierköpfigen Crew des Space Shuttles laufen auf Hochtouren. Um den Start der Atlantis zu verfolgen, sind bereits viele Touristen in Orlando und Umgebung angereist. Die NASA gab bereits bekannt, dass die Chancen für einen planmäßigen Start bei 30 Prozent lägen. Für den Fall, dass die zwölftägige Weltraumreise zum geplanten Termin nicht in Angriff genommen werden kann, sind bereits alternative Starttermine in Planung. Die Astronauten werden die Internationale Raumstation ISS letztmalig mit Proviant, Ausrüstung und Ersatzteilen beliefern. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Mission wird das US Space Shuttle Programm eingestellt.

Das US Space Shuttle Programm

Die Vereinigten Staaten blicken bereits auf eine 30-jährige Geschichte der bemannten Raumfahrt zurück. Mit der letzten Reise der Atlantis zur ISS wird dieses ereignisreiche Kapitel nun ein vorläufiges Ende finden. Insgesamt wurden mehr 130 Flüge ins All von den US-amerikanischen Space Shuttles absolviert. Die erste Raumfähre Columbia startete bereits am 12. April 1981 zu einer Weltraum-Mission. Der Erfolg der Shuttle stehe außer Frage, so Jesco Freiherr von Puttkamer (NASA Manager). Er betonte, dass das Space Shuttle „die beste und komplexeste Maschine, die der Mensch je gebaut hat“ sei. Dennoch gehören wachsende technische Probleme und die hohen Kosten zu den Faktoren, die das Ende des US Space Shuttle Programms mit beschlossen haben.

Will die USA künftig Astronauten in den Weltraum schicken, ist sie auf die Unterstützung anderer Nationen angewiesen. Für die bemannte Raumfahrt könnten die hiesige Weltraumorganisation demnach Plätze in den russischen Sojus-Raketen anmieten. Dafür müsste die NASA pro Sitzplatz circa 50 Millionen Dollar einkalkulieren – Ein Preis, der im Vergleich zum eigenen Milliarden schweren Space Shuttle Programm sogar günstig ausfällt.